Stolperstein für Arnold Winter

geboren:11.04.1906 in Chemnitz, ermordet: 11.12.1943 in Paris

Schon von weitem blinkt er in der Sonne, der neu verlegte Stolperstein in der Sonnenstraße. Dort wo wir heute das neue Parkhaus finden, stand früher das Haus Nr. 16. Hier war die letzte selbst gewählte Adresse des Chemnitzer Maschinenarbeiters Arnold Josef Winter.
Trotz Verbots durch das Naziregime, sprach er sich offen gegen den Krieg und die Regierung Hitlers aus. Als er zum Kriegsdienst eingezogen wurde, versuchte er Soldaten zu überzeugen, dass die Berichte der Wehrmacht kaum der Wahrheit entsprechen konnten. Damit machte er sich aber auch viele Feinde und wurde schließlich verraten.
Am 2. Dezember 1943 wurde er zum Tode durch Erschießen verurteilt. Das Urteil lautete: "Als alter Kommunist wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode verurteilt."

Im letzten Brief an seine Familie schreibt er: "Meine liebe Else und Kinder, wenn Du diese Zeilen erhältst, bin ich nicht mehr unter den Lebenden...So rufe ich Euch, meinen Lieben, das letzte Lebewohl zu...Erziehe die Kinder in meinem Sinne so, dass sie immer gut an ihren Papa denken..."

Das Urteil wurde am 11. Dezember 1943 in Paris vollstreckt.
Der letzte Satz der Todesnachricht, die die Familie vom Heeresjustizinspektor in Frankreich erhielt, hieß: "Es ist nicht zugelassen, eine Todesanzeige in der Tageszeitung zu veröffentlichen."

Der Stolperstein für Arnold Winter wurde von der WG 003 der Volkssolidarität gestiftet und am 7. April 2009 vom Künstler Gunter Demnig in der Sonnenstraße verlegt.

Petra Habelt

 

     

 

     

 

     

 

Fotos: Petra Habelt

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