Villa Beckert - Dresdner Straße 36

1858 ließ Christian August Beckert das Haus an der Dresdner Straße für seine Webereimanufaktur bauen. Das Unternehmen wurde ab 1863 von Heinrich Richard Beckert weitergeführt, der es zu einer Weberei für Möbelstoffe erweitert. Außerdem wurden Wohnungen vermietet.
Nach Beckerts Tod wurde das Haus von seinen Erben weiter als Wohnhaus vermietet und das Erdgeschoss als Kontor genutzt.
1881 kaufte Eduard Gnauck das Haus und zog mit seiner Handschuhfabrik hier ein. Das Kontor befand sich im Erdgeschoss. Horst Eduard Gnauck übernahm nach dem Tod des Vaters die Firma und das Haus. Er produzierte hier bis 1945 in der ersten und zweiten Etage Handschuhe.

Das Haus war 1939 vom Textilsyndikat GmbH – Tesyra (Textilsyndikat Hans Thierfelder KG & Herbert Dittrich AG Meinersdorf) gekauft worden, die nachfolgend ins Erdgeschoss einzog. Den 2. Weltkrieg überstand das Gebäude unbeschadet.1953 wurde die Textil-Syndikat Gmbh enteignet und gemeinsam mit den Firmen Rößler und Harzer zum „VEB Gelkida Gelenau“ zusammengeschlossen
Noch im gleichen Jahr zog die „Nationale Front" mit dem Bezirks- und Kreisaus-schüssen für Chemnitz /Stadt und Land hier ein. Außerdem wurden zwischen 1953 und 1958 Räume von Verlag, Redaktion und Vertriebsabteilung der „Volkstimme" – Organ der SED genutzt, deren Druckerei in der Brückenstraße 15 war.

Nach der Wende hatten die Barmer Ersatzkasse, der Mieterverein Chemnitz e. V., der Arbeitslosenverband Chemnitz und die Handwerkskammer hier ihr Domizil. Im Hintergebäude befand sich das Werk IV des Trikotagenwerkes „Doppelmoppel".
Seit Auszug der letzten Mieter im Jahr 2005 steht das Haus leer und wartet auf Sanierung und Neunutzung

Bildquelle: 1,2, Petra Habelt
                    3, Mieterverein Chemnitz

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